Rufus Wainwright – »Out Of The Game«.

Sonntag, kurz vorm Tatort, ich hatte mich auf RTL verirrt und wohnte nun der Dumpfbacken-Partnerbörse Großstadtliebe bei … hüstel … Da darf man ja eigentlich gar nicht hinsehen, es ist aber doch so wie bei einem Horrorcrash auf der A2, man kann einfach nicht anders. Unmöglich. Absolut. Ich bekomme also mit, wie der drahtige Dirk mit seinem Monsterwohnmobil quer durch Deutschland reist, um die Damen zu besuchen, die sich auf seinen Aufruf gemeldet haben. Die erste ist schüchterne Steffi aus Berlin, die SOFORT einwilligt mit ihm nach Frankfurt zu fahren. Auf halber Strecke wird Rast gemacht, riesiger Parkplatz, keine anderen Autos weit und breit. Statt seine Angebetete nun stilvoll auf Currywurst-Pommes-Rot-Weiß ins Raststätten-Restaurant einzuladen darf Steffi aus drei unterschiedlichen Microwellen-Gerichten im Wohnmobil wählen. Mmmhhh. Das leckere Ende eines perfekten Tages!

Ich bin nun förmlich versucht, derweilen sie schlafen, Steffi und Dirk für ihre Weiterfahrt nach Frankfurt das neue Album von Rufus Wainwrigt in den Player ihrer rollenden Beziehungskiste zu stopfen und frage mich, wie sie das wohl finden würden. Nicht ob zufällig, sondern ob großartig oder katastrophal. Denn mit Out Of The Game, erschienen bei DECCA, hat der sich ja sonst eher, sagen wir mal, divenhafte Künstler von Mark Ronson ein für seine Verhältnisse echt radiortaugliches, schön retromäßiges Werk produzieren lassen. Schon der Titeltrack bringt meinen Fuß zum Wippen und meine Finger zum Schnippen. Es geht zwar nicht so gut, aber doch ganz passabel weiter. Was Dirk und Steffi wohl davon halten würden? Denken Sie vielleicht, der vorherige Fahrer muss ja mindestens scheintod sein, um heute noch solche Musik zu hören? Oder fragen Sie sich, welchem armen Mädchen man denn hier bei der Aufnahme im Studio auf den Füßen gestanden hat? Ich weiß es einfach nicht. Denke aber, die ganze Geschichte, die werden sie nicht verstehen … Ganz knapp 8/10.

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