Enrico Rava – »Rava On The Dance Floor«.

Weltoffen. Das trifft es, würde ich sagen, am besten. Und: Experimentierfreudig. Ja, auch das. Geduldig, das habe ich auch schon mal gehört. Von was ich spreche? Von wem! Denn es geht um … mich. Ich probiere fast alles aus. Ich probiere fast alles an. Ich fahre eigentlich überall hin. Und ich höre grundsätzlich erst mal jede Art von Musik. Bevor ich mir ein Urteil erlauben kann. Wenn das nicht so wäre, dann wüsste ich nicht, dass ich nicht gut Saxophon spielen kann. Das mir die Farbe orange gar nicht steht. Das ich es in der Kronenhalle in Zürich toll finde, in der Paris Bar in Berlin aber nicht. Und das ich die Musik von Charles Lloyd immer gut finde, die von Bob Dylan dagegen nicht.

So ging ich auch an On The Dance Floor von Enrico Rava ran. Ein Album, auf dem der Jazztrompeter zehn Stücke von Michael Jackson neu arrangiert covert. Das klingt cool, dachte ich, zu mal das Ganze bei ECM erschien, ein Label, dem ich in der Vergangenheit immer blind vertrauen konnte. So richtig mies war das nie. Bis jetzt. Denn bis auf den Opener Speechless und ein paar schön gespielte Stellen hier und da, ist die Platte ein verunglückter Versuch, Pop wie Jazz zu spielen, der aber noch als Pop erkennbar ist. Fürchterlich. Das erinnert mich phasenweise an den Happy Sound von James Last aus den 70ern. Michael Jackson würde sich im Grab umdrehen, wenn er das hört. Und Rod Temperton würde sich wünschen, Thriller nie geschrieben zu haben. 3/10. Leider.

Hört rein, entscheidet selbst, ob das geht, wenn ja, bestellt!

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