Archiv für Mai 2013

Altes Jagdhaus. Ein Stern!

Ein Beitrag zum Themengebiet Essen., geschrieben am 28. Mai 2013 von Thomas Lasser

Ein Restaurant, das seinen Namen trägt, das hatte er noch nie. Aber dafür hat Joachim Stern in Hannover an vielen Orten immer wieder Akzente gesetzt. Was geht denn im Moment so?

Gastronomischer Offenbarungseid. Verdammt. Und das mir. Ich habe es immer mal wieder befürchtet. Aber gehofft, der Kelch ginge schon an mir vorbei. Aber jetzt, jetzt ist es passiert. Ich muss mich »outen«. Nein, nein … bitte! Keine falsche Vorfreude. Hier geht es nicht um Vorlieben beim Sex, sondern um die pure Lust am Essen. Also: Zwei Männer haben mich die Welt des exquisiten Geschmacks eingeführt, mir gezeigt, wie verführerisch und stimulierend so ein paar ausgiebige Stunden an einem Tisch mit Messer, Gabel und Gourmetlöffel sein können. Der eine, das war mein Vater. Der andere, und ist jetzt wirklich kein Scherz, das war Joachim Stern.

Sein Étoile in der Wiehbergstraße in Döhren, heute das Titus von Dieter Grubert, war 1989 das erste Restaurant, in dem ich mich vor lauter Geschmack und Genuss an der Tischplatte festhalten musste, um nicht drunter zu rutschen. So hatte ich vorher noch nie gegessen, aber so viel Geld war mir essen gehen auch davor noch nicht wert. Also, wie reden hier über 180 Mark mit Wein für Zwei, damals für mich ein kleines Vermögen. Also bin ich gespannt auf meinen Besuch im Alten Jagdhaus, seit 2005 Joachim Sterns neues Restaurant in Hannover.

Das liegt nicht unbedingt »zentral«, sondern wirklich »vor der« Seelhorst, einem Waldstück am Messeschnellweg. Hier empfängt der Chef noch selbst. Geleitet einen zum Tisch. Reicht die Karten. Eilt zwischendurch zum Telefon. Notiert dann die Speisen- und Getränkewünsche. Und kocht dann natürlich auch. Bewundernswert, denn das Restaurant, über dessen, na ja, tradiertes Wohnzimmerambiente man wirklich kräftig streiten kann, ist so gut wie ausgebucht. Joachim Stern setzt auf viel kalte Küche auf Blattsalaten an der Vorspeisenfront und auf einige Schmorgerichte im Hauptspeisenbereich, was sich gut vorbereiten lässt und schnell anzurichten ist. Der Stil der Küche ist immer noch fein, aber nicht mehr so frankophil wie im Étoile. Wir sind ja auch in einem alten Jagdhaus, da ist der Raum für Überraschendes wohl kleiner. Ausnahme vielleicht: gebratene Zungen vom Lofoten-Kabeljau. Hatte ich an diesem Abend aber keine Lust darauf. Denn ich liebe geschmorte Ochsenbacke. Und dafür gibt es von mir … einen Stern!

(Dieser Artikel erschien in »Hannover geht aus«, Ausgabe Sommer 2013)

Ein Tag im April. Eine Entscheidung fürs Leben.

Ein Beitrag zum Themengebiet Leben., geschrieben am 22. Mai 2013 von Thomas Lasser

La Forge. Heisses Eisen.

Ein Beitrag zum Themengebiet Essen., geschrieben am 14. Mai 2013 von Thomas Lasser

Seit vielen Jahren eines der Spitzenrestaurants im Norden. Das meinen die wichtigsten Gourmetführer. Und was meinen* wir?

* : Bitte, Fußnote zu diesem Artikel beachten!

Echt unverständlich, aber wahr: Wer in der Region Hannover in ausgezeichneten Restaurants essen möchte, der muss die Grenzen der Landeshauptstadt weit hinter sich lassen. In diesem Punkt sind sich die führenden Gastronomiejournalisten auffällig einig. Burgwedel, Celle, Wolfsburg: Hier wird auf höchstem Niveau für Gourmets gekocht. Und auch in Bad Nenndorf, genauer gesagt, im Ortsteil Riepen. Wir programmieren das Navi und geben Gas.

Nicht ganz 40 Kilometer weiter und 45 Minuten später parkt der Wagen am Schmiedegasthaus Gehrke. Hier haben sich die Gebrüder Gehrke, Ernst-August am Herd, Andreas im Service, mit dem La Forge einen grundsoliden Ruf unter den Feinschmeckern erarbeitet. Mit sicherer Hand werden Menüs kreiert und Weine kredenzt, die über jeden Zweifel erhaben sind.

Alle 14 Tage wechselt das Angebot auf der Speisekarte, das lediglich aus drei unterschiedlich großen, saisonal geprägten Menüs besteht. Da man deren Gänge aber auch einzeln kombinieren kann, findet jeder seine Lieblingsspeisenfolge. Wir entscheiden uns für eine Vorspeise und einen Hauptgang, wohl wissend, was in Restaurants dieser Güte noch so alles aufgetischt wird: Dreierlei Kleinigkeiten zum Aperitif. Zweierlei Leckereien als Amuse Bouche. Und allerlei Pralinen zum Espresso.

Die Qualität der Speisen ist bestechend. Sowohl an der Güte der Zutaten, die die Gehrkes mit Vorliebe in der Region um ihr Schmiedegasthaus einkaufen, als auch an ihrer Zubereitung, wo französische Einflüsse eindeutig überwiegen, gibt es nichts zu kritisieren. Das Fleisch ist auf den Punkt gebraten. Die Beilagen sensibel kombiniert. Die Saucen runden mit allerfeinsten Aromen das Gesamtbild treffend ab. Allein schon deshalb hat sich der Weg nach Riepen gelohnt. Dazu offeriert der Keller eine große Anzahl schöner Weine. Bemerkenswert: Über 100 Positionen mit halben Flaschen stehen zur Auswahl. Wichtig, wenn man Gutes trinken möchte, aber auch noch fahren muss. Also gibt es gar nichts zu meckern? Doch. Der Espresso. Der ging gar nicht.

(Dieser Artikel erschien in »Hannover geht aus«, Ausgabe Winter 2006, hier und heute gepostet als Teil 2 meiner Reihe Klassische Restaurants in der Region, deren Besuch sich immer wieder lohnt. Allerdings nur noch bis zum 2. Dezember 2013. Dann schliessen die Gehrkes ihr Restaurant. Für immer.)

Louis Vuitton. Ein Brief reist durch die Zeit.

Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 6. Mai 2013 von Thomas Lasser

Logorama. By H5.

Ein Beitrag zum Themengebiet Arbeiten., geschrieben am 3. Mai 2013 von Thomas Lasser