Titus. Weitersagen!

Dieter Gruberts kleines Restaurant in Döhren galt schon immer als „Geheimtipp“. Die Frage ist, wie lange noch*

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Name: Titus. Alter: 15 Jahre. Ungefähre Größe: 60 qm. Eigener Charakter: Klein, aber fein. Modern, aber nicht modisch. Lässig, aber nicht nachlässig. Besondere Merkmale: Gut 15 Plätze. Ein Mann im Service. Nur zwei Menüs. Ein irgendwie gemütliches Ambiente. Eine eher zurückhaltende Lage. Erinnert uns an: Einen Abend bei guten Freunden, die ihre liebsten Bekannten eingeladen haben. Und einige kommen offensichtlich gerne immer wieder. Wir bewundern: Dieter Grubert wirkt alleine in der Küche. Ruhig, präzise und unaufgeregt arbeitet er die Bestellungen seiner Gäste ab. Das kann natürlich auch mal etwas dauern. Macht aber nichts.

Denn was dann aus den Töpfen und Pfannen auf die Teller kommt, das passt. Als weltoffen, spontan und kreativ bezeichnet der Chef selbst seine Küche. Die Gänge des kleinen, mit gut 50 € günstigen, und des großen, mit knapp über 70 € auch nicht gerade teuren, Abendmenüs kann man dabei nach Lust und Laune miteinander kombinieren. Zu den Menüs gibt es jeweils eine korrespondierende Weinempfehlung, die man sich für 29 € dazu bestellen kann. Das ist ziemlich fair. Und gut für Gäste, die keine Lust auf dicke Weinkarten haben. Die ist gut gefüllt mit vielen deutschen und insgesamt sympathisch kalkulierten Weinen. Die so genannten „Granaten“ sucht man jedoch vergeblich. Einen gut gefüllten Weinkeller mit Premier Crus & Co. können sich halt nur noch wenige Häuser leisten.

Tobias Fricke macht im Titus den Service. Und das macht er gut. Auf eine angenehme, freundliche und lockere, kompetente Art und Weise kümmert er sich um die Wünsche der Gäste. Das trägt ganz klar zum Wohlbefinden bei. Und zum umfassenden Genuss im Verlauf des ganzen Abends. Unbedingt ausprobieren: Den sehr kreativen dreiteiligen „Gruß aus der Küche“, an dem man in unserem Fall das Interesse des Kochs an molekularen Gerichten erkennt. Der tandoori-gewürzte Zander auf Blattspinat in einer herrlich leichten Zitronengras-Safransauce. Und das australische Magyu-Rinderfilet. Ziemlich englisch gebraten, butterzart und superlecker. Zum guten Schluss: Das alles macht schließlich Appetit auf mehr. Wir werden wieder in die  Wiehbergstraße kommen. Schönen guten Abend.

(Dieser Artikel erschien in »Hannover geht aus«, Ausgabe Sommer 2008, und ist Teil 3 meiner Best Of All-Series zum Thema … na ja, was wohl … Hannover geht aus.)

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