Archiv für das Themengebiet 'Reisen.'

Route 66? Für Biker. Ruta 40? Für Männer ;-)

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 27. März 2013 von Thomas Lasser

Wir verlassen El Calafate mit vollbepacktem Mini-SUV im Morgengrauen, okay, nach dem Frühstück, und fahren über Patagoniens legendäre Ruta 40 in Richtung Chile zum Nationalpark Torres del Paine. Von den gut 300 Kilometern sind ungefähr 200 nicht befestigt, so dass die Fahrt mehr als sechs Stunden dauert und am Ende nur noch an den Nerven zerrt. Staub hatte sich im gesamten Innenraum des Wagens breit gemacht, legte sich auf unsere Gesichter und trocknete die Kehlen aus. Noch nie hat das erste Bier am Ziel so gut geschmeckt.

Aber die Fahrt in den Park war es Wert. Imposante Berge, smaragdgrüne Seen, hellblaue Gletscher wurden in den nächsten drei Tagen unsere Begleiter. Auf ausgedehnten Hikes über die Hügel und entspannten Fahrten rund im die Torres, die wir mit ihren knapp 2.700 Metern immer im Blick behielten. Den letzten Tag in Chile verbrachten wir am Lake Sarmiento auf einer typischen Ranch mit Blick über den See zum Bergmassiv der Torres del Paine. Ein Traum. Völlig abseits jeglicher Zivilisation.

Das sieht in El Chaltén, im Norden des Parque National Los Glaciares, schon anders aus. Auf gut 1.000 Bewohner kommen im Sommer in dieser fast schon malerisch zusammengezimmerten Kleinstadt noch mal 4.000 Wahnsinnige, die dem Ruf des Cerro Torre und Fitz Roy folgen. Zwei Berge, die wegen der absolut unsicheren Wetterlage vor Ort nie sicher zu bezwingen sind. Wollten wir auch gar nicht, uns reichte eine der schönsten Touren von Del Pilar zurück zum Ort. Auch die dauerte aber schon über fünf Stunden. Und jetzt? Auf nach Iguazú !

Big Pictures On The Rocks.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 14. März 2013 von Thomas Lasser

El Calafate in der argentinischen Provinz Santa Cruz, der bis dahin südlichste Punkt der Erde, den ich jemals betreten hatte, gilt als Welthauptstadt der Gletscher. Tja. Dann mal los. Und zwar per Boot ab Punta Bandera, am Ufer des riesigen Lago Argentino, in den Nationalpark Los Glaciares, zu den Ausläufern des Inlandeises der südlichen Halbkugel. Ein Katamaran bringt uns in Windeseile zu zwei der größten Gletscher der Welt: dem Upsala Gletscher und an den Gletscher Perito Moreno.

Upsala kündigte sich erst mal ganz harmlos an. Vereinzelte, kleine Eisbrocken und Eisberge passierten unser Boot. Und ich schon ganz aufgeregt. Diese Dimensionen. Dieses Blau. Denn dank der Lichtbrechung schimmert das Eis von Frostschutzmittel- bis Royaltintenblau. Unglaublich. Dann fahren wir rechts um die Ecke. Und da liegt er. Der größte Einzelgletscher der Welt. Satte 500 km² groß. Das ist knapp so groß wie Hessen. Und an der Vorderkante gut 35 Meter hoch. Unser Boot mit gut 200 Passagieren verliert sich davor. Riesig.

Als alle Fotos im Kasten sind, dreht der Kapitän ab in Richtung des Gletschers Perito Moreno, dem einzigen auf der Welt, der heute noch wächst. Bis zu zwei Meter am Tag kommen hinzu. Und daher brechen immer wieder imposante Einmassen ab und fallen unter ohrenbetäubendem Lärm ins Meer. Die vier Kilometer lange Gletscherzunge ragt vor uns bis zu 60 Meter aus dem Lago Argentino empor. Und tatsächlich, als wir beim Abdrehen sind, passiert’s: Außen rechts fällt ein Teil einer Eishöhle in sich zusammen und reißt die Eiswand von der Größe eines Mehrfamilienhauses darüber mit in die Tiefe. Die Flutwelle lässt unser Schiff schaukeln wie eine Nussschale. Schnell zurück in den sicheren Hafen. (Die beiden Bilder zeigen im übrigen weder den einen, noch den anderen Gletscher … die Fotos bringen einfach nicht rüber, was ich gesehen habe.)

Der Weg ist das Ziel. Und manchmal beschwerlich.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 4. März 2013 von Thomas Lasser

Denn nach gut 16 Stunden Flug von Amsterdam und nach gut 22 Stunden auf den Beinen wollten wir in Buenos Aires als allererstes eigentlich nur noch eins. Unter die Dusche. Und ins Bett. Ohne Welcome Drink. Ohne eine Runde um den Block. Denn dafür hatten wir ja immerhin noch zweieinhalb weitere Tage Zeit. Doch allein schon die Fahrt vom internationalen Flughafen Ezeiza nach Recoleta, über die Plaza de la República mit dem Obelisken und weiter vorbei am Teatro Colón lies mich ahnen: Alles etwas größer hier. Und total chaotisch.

Ausgeschlafen und gestärkt ging es dann am ersten Tag darum unseren Stadtteil zu Fuß zu erkunden. Ein sogenanntes besseres Viertel der Stadt, was man aber, ganz ehrlich, mit unseren Augen nur schwer erkennt. Morbider Charme, abgewohnte Fassaden, zugemüllte Ecken. Überall. Wohlstand ist halt nicht immer gleich ersichtlich. Immerhin liegt hier, im Cementeria de la Recoleta, Evita Perón begraben. Nicht zu übersehen, man muss nur den Menschenströmen folgen. Buenos Aires Hafencity heißt übrigens Puerto Madero und sieht auch ungefähr so aus. Nur noch ein bisschen größer und höher. Über die Plaza de Mayo mit ihrem Präsidentenpalast ging’s dann, immer noch zu Fuß, zurück zum Hotel. Das Abendessen in der Casa Cruiz hatten wir und in jedem Fall verdient.

Da der Autor auf Reisen gern mal vergisst, dass sein Ziel nicht in Norddeutschland, sondern Gott weiß wo liegt, vergisst er gern mal, dass die Sonne dort etwas krasser scheint, als im heimischen Hannover. Das hat gern mal einen ordentlichen Sonnenbrand zu folge, diesmal auf der Stirn. Na, super. Mit viel Gel und Kappe war dann aber auch der nächste Tag zu ertragen. Bummeln durch Centro, Lunch in San Telmo. Und abends, das war wirklich toll, in eine Tangobar nach Centro, ins El Beso, wo wir den Porteños beim Tanzen zuschauen durften. I cry for you, Argentina. Vor lauter Rührung.

Buenos dias? Buenos tiempos!

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 23. Februar 2013 von Thomas Lasser

Man entdeckt keine neuen Welten, ohne den Mut zu haben, alle Küsten aus den Augen zu verlieren. Das kommt nicht von mir , sondern von André Gide. In diesem Sinne: Es gab ja mehr oder weniger eine Blogpause seit Anfang des Monats, denn ich war mal wieder unterwegs. Auf einem Kontinent, dessen südlichen Teil ich bis jetzt noch nicht betreten habe, in einer Region, die ich noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. Aber ich habe Geschichten mitgebracht. Und Bilder. Und die schönsten, die stell hier jetzt online. Denn der ganze iKram, der blieb diesmal zwar nicht Zuhause, aber offiziell offline. Also … Todos mis maletas estabán empacadas. Oder so.

Ich kann es langsam nicht mehr hören.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 11. Januar 2013 von Thomas Lasser

 

Über den Wolken. In Südtirol.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 7. November 2012 von Thomas Lasser

Es ist ziemlich genau 40 Jahre her. Das ich das letzte Mal in den Bergen war. In Bayern, am Fuße des Wendelsteins und irgendwann war ich da auch mal oben drauf. Da war ich also sechs Jahre alt. Ganz schön lange her. Danach zog es mich im Urlaub eigentlich immer ans Wasser, auf Inseln, in Metropolen oder an Rennstrecken. Aber in diesem Jahr war es wieder soweit: Die Berge riefen. Und zwar ziemlich laut, was ich nicht überhören wollte. Denn ihre Stimme war süffisant, süß und … sexy.

Von München aus, Oktoberfest gut überstanden, ging es über den Brenner in Richtung Bozen nach Tiers zum Rosengarten. Eine durchaus imposante Gebirgsformation mit vielen anspruchsvollen Wander- und Klettermöglichkeiten. Also, zumindest für mich, der ja seit Jahrzehnten immer nur geradeaus gelaufen, aber eben nicht hoch hinaus gewandert ist. Schnür die Wanderschuhe, Baby! Denn unter 700 Höhenmetern pro Tag lief gar nichts. Zum Warmwerden. Dann das Ganze wieder runter. Zwischendurch gab es mal eine Hütte. Und mit etwas Glück ein gutes Glas Weißwein.

Absoluter Höhepunkt dieses Teils des Trips: Die kleine Umrundung des Rosengartens. Mit dem Sessellift rauf auf gut 2.000 Meter. Das war es aber auch schon mit dem Komfort. Denn dann ging es steil bergauf, über Schotter und Steine durch das Tschager Joch auf 2.630 Meter. Puh? Von wegen. Die darauf folgende Umwanderung der Berge des Rosengarten war nicht nur hart, sondern auch lang. Gut sechs Stunden waren wir insgesamt unterwegs. Puuuh! Aber jeder Weg hat ein Ende und endet auch in den Bergen im … Hotel. Sauna. Abendessen. Rotwein. Gute Nacht. Absolut.

Auch nur ein Volksfest. Aber was für eins!

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 13. Oktober 2012 von Thomas Lasser

Ich wollte immer schon mal aufs Oktoberfest. Hat bis jetzt nur nie gepasst. Denn als normaler Touri, das war mir zu blöd. So einfach über den Platz bummeln, hier mal Karussell fahren, da mal ein Bier trinken, das mach ich ja noch nicht mal in Hannover beim Schützenfest. Aber seit Anfang des Jahres habe ich ja eine besseren Draht nach München und darum war schon im Juni klar: Wir fahrn‘ zur Wiesn. Na, dann mal los.

Freitagnachmittag, über der Theresienwiese scheint die beste bayerische Herbstsonne und die Stimmung scheint prächtig, denn das geht hier ja schon um 9 Uhr morgens los. Nach der Einführungsrunde ist schnell klar: Auch nur ein Volksfest, wenn auch ein großes. Was die Wiesn so besonders macht, das sind ihre Zelte. Rein kommt man nur mit viel Glück. Oder mit einer monatelang im voraus bestätigten Reservierung. Hatten wir. Zum Glück. Fürs Schützen Festzelt.

Punkt 17 Uhr ging’s los. Mit 5.500 Plätzen ist dieses Zelt noch eines der kleineren. Ich nehm’s gleich vorweg: Es war wirklich toll. Denn im Zentrum standen eine absolute Spitzenband mit etwas doofem Namen, Die Niederalmer, die von Niel Diamond über die Toten Hosen bis zu Robbie Williams aber echt alles perfekt drauf hatte. Irre. Allein so kam beste Stimmung auf. Bier gab es natürlich auch, was mir hier deutlich besser schmeckte, als zu Haus. Und das sich lässiger trank, als ich dachte. Löwenbräu, wen es interessiert. Um 22.30 war dann aber auch schon Schluss. Passt. 2013? Wieso eigentlich nicht.

Es gibt viel zu sehen. Packen wir ein.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 4. Oktober 2012 von Thomas Lasser

Eine Reisetasche. Ein Kleider- und ein Seesack. Ein Gran Turismo. Mit Navi. Dazu ein paar Straßen- und Kreditkarten. Etwas Bargeld. Viel gute Laune. Und unendliche Neugier, auf das, was vor mir liegt … Ich bin dann mal weg. Zwar nur kurz. Aber immerhin schon wieder. 2012 ist das Jahr der neuen Horizonte. Und das Jahr der tollen Eindrücke. Schon jetzt. Schon schön. Schon besonders.

Nicht ganz, aber doch irgendwie: Es sind 106 Meilen bis Chicago, der Tank ist voll, wir haben ein halbes Päckchen Zigaretten, es ist dunkel und wir tragen Sonnenbrillen … Bis die Tage. Ich melde mich. Wenn ich wieder da bin. Mit der einen oder anderen Geschichte aus dem Süden. Dieses Landes. Und aus dem Norden. Des Landes, in dem ich vor ziemlich genau einem Jahr beschloss, jetzt läuft es mal anders.

… wer weiß, wohin der Wind uns weht.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 12. August 2012 von Thomas Lasser

Jeder Beitrag in dieser Kategorie dieses Blogs ist ein weiteres eingelöstes Versprechen, das ich mir Silvester 2011 selbst gegeben habe. Mehr Reisen. Mehr Sehen. Mehr Erleben. München im April war ja schon mal ganz gut, Berlin im Juli auch, aber es musste nach seeeehhhhr langer Zeit auch mal wieder ein Sommerurlaub sein. Also irgendwann im Juli und August. Und so verschlug es mich zum ersten Mal nach Griechenland, nach Mykonos, was ich, und das nehme ich gleich mal vorweg, toll fand, wie Ibiza, weil entspannt, jung und chillig. Das war fein.

Via Wien, die gesamte Anreise von der Haustür zur Hoteltür betrug gut zehn Stunden, landeten wir recht ruppig auf der Insel im Wind, der uns mit Stärke 7 begrüsste. Was erst etwas nervte, stellte sich in den folgenden Tagen jedoch als Glücksfall heraus, denn so waren die 37° Lufttemperatur mehr als gut zu ertragen. Irgendwie ganz schön karg die Insel, dachte ich, als ich mir zu Hause die ersten Bilder im Web ansah. Und, richtig, bis auf vereinzelte Büsche und Sträucher, grünt es nicht so grün auf Mykonos. Man gewöhnt sich aber dran, denn die Insel hat Anderes zu bieten.

Tolle Badebuchten zum Beispiel. Wir wohnten in Kalo Livadi im Süden, in einem tollen Hotel oberhalb der Bucht. Und wie an fast jedem Strand waren auch hier eine klasse Bar und ein gutes Restaurant zu finden. Und DJs, die den Strand bespielten. Mal sehr entspannt, mal ziemlich heftig. Mobil auf Mykonos, das ist man mit dem Quad. Diese Vierräder mit Rasenmähermotor, na ja fast, bringen einen in Windeseile wirklich überall hin: Ins Thalassa, ein sehr gutes Restaurant an der Marina von Kalafatis Beach. Nach Panormos, eine abgelegene Bucht mit Strandbar inklusive sehr cooler Gäste und noch cooleren Servicekräften. Nach Mykonos-Stadt, wie an den Hang gemalt, mit seinen vielen Gassen und der einmaligen Atmosphäre hinter dem einen oder anderen unscheinbaren Tor … Gyros gab es da im übrigen gar nicht. Und wie der griechische Wein war? Deutlich besser als sein Ruf. Jámas!



Berlin, du musst nicht hässlich sein.

Ein Beitrag zum Themengebiet Reisen., geschrieben am 26. Juli 2012 von Thomas Lasser

Ein grosses Event eines tollen Kunden war ein guter Grund mal wieder nach Berlin zu fahren. Nicht nur für einen Tag, wie so oft, sondern mit drei Übernachtungen über den Dächern der Friedrichstraße. Mittiger kann man in der Hauptstadt wohl nur noch am Pariser Platz übernachten, aber fürs Adlon, da fühle ich mich dann doch noch ein bisschen zu jung. Nach der feinen Arbeit dann das reine Vergnügen. Ich wollte seit Jahren schon mal ins Museum für Fotografie, die Sammlung der Helmut Newton Foundation ansehen. Was für ein toller Eindruck. Hätte am liebsten gleich einen Kleintransporter mit Fotos vollgepackt. Und ich wollte seit Jahren schon mal auf den Potsdamer Platz, einst die größte Baustelle Europas. Was für eine riesige Enttäuschung. Ich war froh, als ich dieses Monstrum aus Stahl, Glas und Stein im Rücken in Richtung Mitte hatte.

Neben ausgiebigen Storechecks, Kiezbesuchen, Galeriebeschichtigungen und Spreebootsfahrt mussten wir, denn ich war nicht allein unterwegs, natürlich auch … essen. Zwei Abende gab es zu planen, was in Anbetracht der Vielfalt ein Witz ist. Die Wahl fiel letztlich auf Tim Raue, der bis 2010 im schon besagten Adlon kochte und seit mehr als zwei Jahren am eigenen Herd in der Rudi-Dutschke-Straße steht. Asiatischer Einschlag. Freundliches Ambiente. Interessante Schalen- und Tellergerichte. Blutjunger Service. Den zweiten Abend verbrachten wir im reinstoff im Prenzlauer Berg. Irgendwie ganz schön weit hinten rechts, in den Edison Höfen. Sakrale Atmosphäre. Molekulare Akzente. Deutsch-Spanische-Weinvielfalt. Perfekter Service. Zwei Abende zum Erinnern und Träumen. Oder auch: Makes me dreamy, mh?